Hier bekommst Du einen vollständigen Crashkurs, wie Du mit Pornos aufhören kannst, ohne rückfällig zu werden.

Gehen wir davon aus, dass Du bereits beschlossen hast, dass Pornos nicht gut für Dich sind. Du möchtest aufhören damit.

Alle Infos, warum Du das unbedingt tun solltest, findest Du übrigens hier.

Wenn man sich eingesteht: "Ok, ich will mit den ganzen Pornos aufhören", dann passiert normalerweise Folgendes...

Man hört auf, Pornos zu schauen und nach vier oder fünf Tagen wird man rückfällig.

Du schaust Dir wieder einen Porno an und fühlst Dich schrecklich dabei. Du beschließt aber, dass dies das letzte Mal war. Und nach vier oder fünf Tagen wirst Du wieder rückfällig, fühlst Dich schlecht, versuchst es wieder, wirst rückfällig, fühlst Dich schlecht, versuchst es wieder, und so weiter und so fort.

Ich sage das nicht, um Dich zu entmutigen. Aber wir müssen uns eingestehen, dass das die knallharte Realität ist.

Sie lehrt uns: Es reicht nicht, uns einfach nur anzustrengen. Wir brauchen einen besseren Ansatz als es nur zu versuchen.

Und darum geht es in diesem Beitrag.

Es gibt vier Elemente, die ich Dir empfehle, damit Du in der Lage bist, mit Pornos aufzuhören, ohne in diese ständige "Rückfallschleife" zu geraten.

Die vier Elemente sind:

  1. Ein starkes "Warum".
  2. Die Kontrolle über Deine Auslöser.
  3. Die Entwicklung von Bewusstsein.
  4. Die Schaffung von Ersatzgewohnheiten, um Dich mit gutem Dopamin zu versorgen.

Lass uns nun näher auf diese vier Elemente eingehen.

1. Ein starkes "Warum"

Als allererstes empfehle ich Dir, mit Stift und Papier aufzuschreiben, warum Du mit Pornos aufhören möchtest.

Was sind Deine Gründe, um der schädlichen "Porno-Welt" goodbye zu sagen?

Und geh bei Deiner Antwort wirklich ins Detail.

Schreib auf...

  • Welche Dinge Dich daran quälen, die Du nicht mehr ertragen willst.
  • Was Dir an dieser Gewohnheit überhaupt nicht gefällt.
  • Welche Vorteile Du Dir erhoffst, wenn Du aufhörst.

Warum ist das so wichtig?

Wenn Du einen schwachen Grund hast, aufzuhören, dann wirst Du nicht durchhalten, wenn die Dinge schwierig werden. Und das werden sie.

Denk darüber nach.

Wenn Deine gesamte mentale Darstellung des Grundes, mit Pornos aufzuhören, nur lautet: "Oh, weil es besser für mich ist und ich nicht mehr jemand sein will, der ständig Pornos schaut." - dann wird folgendes passieren...

Sobald Du einen wirklich starken Drang verspürst, einen schlechten Tag hast, müde bist und Dich ein bisschen einsam fühlst, dann wirst Du wieder zum Porno "greifen".

Andererseits, wenn Du wirklich verstehst, was in Deinem Gehirn vor sich geht, wenn Du Pornos schaust, wenn Du wirklich über die langfristigen Folgen nachgedacht hast, dann kannst Du selbst in schwierigen Zeiten darauf zurückgreifen und Dich daran erinnern: "Okay, ja, ich fühle mich gerade wirklich beschissen und ich möchte wirklich unbedingt rückfällig werden, aber ich habe all diese Gründe, es nicht zu tun."

Hier kann es tatsächlich nützlich sein, mehr Informationen zu bekommen und das ist ein seltener Fall.

Ich empfehle selten etwas nach dem Motto: "Hey, hol Dir einfach mehr Infos darüber." - aber dies ist einer dieser seltenen Fälle.

Wenn Du alle Gründe aufschreibst, warum Du mit Pornos aufhören willst und Du feststellst, dass Du eigentlich keine handfesten Gründe hast, dann kann es sehr nützlich sein, Bücher wie Your Brain on Porn von Gary Wilson oder Break the Cycle von George Collins zu lesen.

Das ist das Allererste, was ich empfehle.

Schreib Dein persönliches "Warum" auf und wenn Du das Gefühl hast, dass es ein bisschen schwach ist, dann lies vielleicht eines dieser Bücher, um Dir selbst mehr Munition zu geben und durchzuhalten.

2. Die Kontrolle über Deine Auslöser

Jede Gewohnheit folgt einer Gewohnheitsschleife.

Sie besteht aus drei Teilen:

  1. Auslöser
  2. Handlung
  3. Belohnung

Jede Gewohnheit besteht aus diesen drei Teilen. So wird sie zur Gewohnheit.

Es gibt etwas, das Dich zu einem bestimmten Verhalten veranlasst und dieses Verhalten ist in gewisser Weise belohnend, was bedeutet, dass Dein Gehirn beim nächsten Mal, wenn derselbe Auslöser auftritt, sagt: "Oh, weißt Du noch, was wir letztes Mal getan haben? Das war belohnend. Lass es uns wieder tun."

Auf diese Weise wird eine Gewohnheit selbstverstärkend.

Und eine Sucht ist eigentlich nur eine sehr stark ausgeprägte Gewohnheit, die normalerweise mit einer sehr starken Belohnung einhergeht.

Wenn sie versuchen, mit Pornos aufzuhören, machen die meisten Leute den Fehler, dass sie versuchen, in den Handlungsteil der Gewohnheitsschleife einzugreifen.

Sie sagen sich: "Okay, ich muss damit aufhören, ich muss mich davon abhalten, Pornos zu schauen."

Aber das Problem ist, dass, sobald man einen Auslöser hat, das Mittelhirn die Kontrolle übernimmt und die Fähigkeit zur Selbstregulierung und zur Selbstkontrolle drastisch abnimmt.

Das bedeutet, dass es dann fast schon zu spät ist, um einzugreifen. Viel besser funktioniert es, wenn man einen Schritt früher am Auslöser eingreift.

Das bedeutet, dass man wissen muss, was der Auslöser für einen Porno ist.

Was sind die Dinge, die Dich dazu bringen, Pornos zu schauen?

Auch hier sind Stift und Papier Dein Freund. Schreibe jeden einzelnen Auslöser auf, der Dir einfällt.

Und denk dabei an die letzten Tage und Wochen zurück: "Was sind all die Dinge, die Dich dazu veranlasst haben, Dich an den Rechner oder vor Dein Smartphone zu sitzen und Pornos anzuschauen?"

  • Einsamkeit.
  • Der Wunsch nach echtem Sex.
  • Soziale Medien.
  • Geilheit.
  • Stress.
  • Schlaflosigkeit.
  • Nervosität.
  • Ein Fetisch, den Du offline nicht ausleben kannst / darfst.

Ich empfehle Dir, eine Liste aller Deiner Auslöser bereitzuhalten und sie zu ergänzen, wenn neue Dinge auftauchen, denn es ist unwahrscheinlich, dass Du sie alle auf Anhieb erkennen wirst.

Wahrscheinlich wirst Du in den nächsten Tagen, wenn Du versuchst mit Pornos aufzuhören, feststellen, dass neue Dinge auftauchen, die Dich dazu bringen (wollen), weiterhin Pornos zu schauen.

Füge alles Deiner Liste hinzu.

Und dann ist es an der Zeit, etwas gegen diese Auslöser zu unternehmen. Du möchtest die Welt um Dich herum verändern, um diese Auslöser zu beseitigen oder zu kontrollieren.

Hier sind einige Beispiele.

2.1. Soziale Medien

Ein sehr häufiger Auslöser ist, dass Menschen in den sozialen Medien scrollen und dort sexuelle Inhalte sehen, die sie anziehen und verleiten.

Nehmen wir an, Du nutzt häufig Instagram.

Du scrollst durch die Plattform und siehst all diese Bikini-Fotos, Fitnessstudio-Inhalte von Mädchen, die "trainieren" und dabei praktisch durchsichtige Hosen tragen.

Weißt Du, was ich meine?

Wenn Du so etwas in Deinem Feed hast, dann hast Du im Prinzip zwei Möglichkeiten.

  1. Du verbannst die sozialen Medien, weil sie im Grunde sowieso nichts Gutes für Dich tun. Das ist normalerweise eine ziemlich gute Lösung. Du löscht die Apps einfach von Deinem Smartphone, die Dir ständig Inhalte zeigen, die Dich in "Porno-Versuchung" bringen könnten.
  2. Du kannst versuchen, den Algorithmus "umzutrainieren", was bedeutet, dass Du einer ganzen Reihe von Konten nicht mehr folgen darfst. Auf einigen Plattformen, wie zum Beispiel auf YouTube, hast Du die Möglichkeit zu sagen: "Zeig mir solche Inhalte nicht mehr". Und damit kannst Du den Algorithmus der jeweiligen Plattform quasi trainieren, sodass er besser versteht, welche Art von Inhalten Du nicht mehr sehen möchtest. Aber das ist eine Menge Arbeit und kann viel Zeit in Anspruch nehmen. In der Regel ist es besser, Dich ganz von diesen Dingen zu lösen.

Soziale Medien sind ein großes Problem und wenn Du nichts dagegen unternimmst, dann hast Du einen harten Kampf vor Dir.

2.2. "Utensilien"

Entferne die Flasche mit dem Gleitmittel und die Taschentücher, die neben Deinem Bett oder neben Deinem bequemen Sessel stehen. Diese Dinge liegen dort, weil das der Ort ist, an dem Du Dir Pornos anschaust und dazu masturbierst.

Schmeiß das Zeug weg.

Mach es Dir nicht so leicht, in diese alten Muster zurückzufallen.

Wenn Du Dein Zimmer betrittst, Dein Bett siehst und die Taschentücher daneben liegen, dann ist das einer der Umweltreize, die Dich dazu veranlassen können, Dir jetzt gleich einen Porno anzuschauen und dabei einen runterzuholen.

Kenne also Deine Auslöser und ändere Deine Umgebung, um Deine Auslöser zu beseitigen.

2.3. Was ist Dein Plan "B"?

Obwohl Du Dir Deine Auslöser aufschreibst, wird es immer noch vorkommen, dass Du den Drang verspürst, Dir einen Porno anzusehen und dagegen musst Du Dir einen Plan machen.

Formulier einen "Wenn-dann-Plan."

Er könnte zum Beispiel so lauten: "Wenn ich das nächste Mal den Drang verspüre, Pornos zu schauen, dann werde ich sofort ... tun."

  • Den Raum verlassen.
  • Spazieren gehen.
  • Einen Freund anrufen.
  • 10 Liegestütze machen.

Experimentiere mit verschiedenen Plänen und finde heraus, was für Dich am besten funktioniert.

Aber Du brauchst in jedem Fall einen Plan B. Du musst immer wissen, was Du tun musst, wenn Du kurz davor bist, Dir einen Porno anzuschauen.

3. Die Entwicklung von Bewusstsein

Bewusstheit ist wahrscheinlich das Wichtigste, was man tun kann und wahrscheinlich das größte Manko für die meisten Leute, die versuchen, mit Pornos aufzuhören und immer wieder scheitern.

Wenn Du Dir völlig bewusst wärst, was Dich zu Pornos verleitet und was dabei in Deiner Psyche vor sich geht, dann hättest Du Dein Pornoproblem längst gelöst.

Es ist unglaublich wirkungsvoll, wenn Du Dich Deiner Probleme, Verhaltensweisen und der Dinge, die Du an Dir nicht magst, bewusst wirst.

Es ist wahrscheinlich eines der effektivsten Dinge, die Du für Deine persönliche Veränderung tun kannst.

Aber wenn Du Bewusstsein kultivieren willst, wo fängst Du an?

Was wir tun können, ist zu versuchen, mehr eine Beobachterrolle einzunehmen.

Wenn dieser Drang nach Pornos hochkommt, dann gib Dich dem nicht völlig hin, sondern beobachte, was in Dir vorgeht: "Oh, ich fühle, dass hier ein Drang aufkommt."

  • "Es ist, als ob ich hier bin und hier in meinem Körper ein Drang auftaucht."
  • "Er wird wirklich stark."
  • "Ich kann fühlen, dass er stark wird."
  • "Da sind diese Gedanken."
  • "Hier sind diese verzweifelten Gedanken, warum ich jetzt unbedingt einen Porno sehen muss."

Aber Du beobachtest diese Gedanken nur.

Du nimmst sie nicht so ernst. Du identifizierst Dich nicht vollständig mit ihnen und bist nicht in sie hineingezogen.

In einem höheren Bewusstseinszustand und in dieser Beobachterposition zu sein bedeutet, dass du Gedanken, Gefühle, Emotionen und Triebe haben kannst.

Du kannst beobachten, wie sie auftauchen und wie sie stärker werden und dann kannst Du beobachten, wie sie wieder vergehen und verblassen.

Wie können wir also dieses Bewusstsein kultivieren?

Es gibt leider keinen Schalter, den Du umlegen kannst und der Dir sofort diese Fähigkeit verleiht. Es ist etwas, das Du kultivieren musst, etwas, das Du üben musst.

Wie kannst Du das also tun?

Nun, hier sind drei Vorschläge.

3.1. Achtsamkeitsmeditation

Achtsamkeitsmeditation ist wahrscheinlich der direkteste Weg, um zu üben, dass Du quasi nicht Deine Gedanken bist.

Deine Gedanken passieren einfach und Du kannst sie beobachten und vorbeiziehen lassen.

Du kannst online eine Menge kostenlos geführter Achtsamkeitsmeditationen finden, denen Du folgen kannst.

Eine gute App, die ich empfehle, mit der Du verschiedene Arten der Meditation erkunden kannst, ist Insight Timer und die kostenlose Version davon ist schon verdammt gut.

3.2. Schreiben

Meine zweite Empfehlung für die Kultivierung des Bewusstseins ist das Schreiben.

Wie ich schon sagte, ist Bewusstheit ein sehr mächtiges Werkzeug und Schreiben ist eine der einfachsten Möglichkeiten, die Bewusstheit zu vertiefen.

Wie funktioniert das also?

Nun, wann immer Du einen Drang nach Pornos verspürst, schreibst Du darüber. Wenn Du also einen Porno sehen willst, dann setzt Du Dich hin und schreibst auf, was Du gerade fühlst, anstatt dem Drang nachzugeben und Dir tatsächlich einen Porno anzuschauen.

Du kannst dabei auch über Deine Frustrationen schreiben.

Du kannst schreiben: "Ich hasse das. Es fühlt sich schrecklich an. Im Moment würde ich am liebsten Pornos gucken und mir schön einen runterholen, aber stattdessen schreibe ich wie ein Nerd. Ich hasse das."

Was auch immer Dir einfällt, es ist egal. Alles ist erlaubt.

Es ist wirklich wichtig, dass Du nicht für jemand anderen schreibst. Du schreibst nicht, um etwas zu veröffentlichen. Es muss nicht viel Sinn ergeben. Du schreibst nur, um auf Deinen Prozess aufmerksam zu machen.

Schreib darüber, wie Du Dich gerade fühlst.

  • Wo fühlst Du es?
  • Wo spürst Du diese Gefühle in Deinem Körper?
  • Welche Gedanken kommen hoch?
  • Welche Erinnerungen kommen hoch?
  • Welche Emotionen spürst Du gerade?

Außerdem ist das Aufschreiben Deiner Gedanken auch ein guter Plan B.

Wir haben bereits darüber gesprochen, dass Du einen Plan B haben solltest.

Dein Plan B kann also sein: "Sobald ich den Drang verspüre, nehme ich Stift und Papier, verlasse den Raum, gehe ins Wohnzimmer oder irgendwohin, wo ich normalerweise keine Pornos anschaue und fange an, meine Erfahrungen aufzuschreiben."

3.3. Kälte

Eine weitere großartige Möglichkeit, diese Bewusstheit zu üben, ist der Kontakt mit Kälte.

Mit Wasser. Idealerweise ein Eisbad oder ein kaltes Tauchbad.

Eine kalte Dusche ist nicht ganz dasselbe, hat nicht ganz denselben Effekt.

Aber ein Eisbad, ein kaltes Bad, in das man eintauchen kann, ist eine großartige Möglichkeit, diese Sache zu üben.

Denn was passiert, wenn man in kaltes Wasser steigt?

Es fühlt sich sofort schlecht an und Du wirst Schmerzen haben, vor allem, wenn Du das nicht gewohnt bist.

Und Dein Körper sagt Dir im Grunde: "Geh hier raus. Das ist nicht gut. Ich will nicht hier sein."

Du kannst Dich darin üben, in den Beobachtermodus zu gehen.

Du kannst sagen: "Ja, ich fühle diese ganze Kälte. Ich fühle diesen ganzen Schmerz in meinem Körper. Ich fühle diesen starken Drang. Ich bin mir dieses starken Drangs bewusst, der mir sagt, dass ich raus muss, raus aus der Kälte. Ich werde einfach hier sitzen und es erleben. Ich werde den Schmerz und das Unbehagen, in der Kälte zu sein, erleben."

Das kann sehr, sehr schwierig sein, besonders wenn das Wasser sehr kalt ist. Es ist extrem schwer, für längere Zeit darin zu bleiben.

Aber selbst wenn Du nur kurz hineingehst, bemerkst Du all diese mächtigen Prozesse in Dir, die Dich dazu bringen wollen, wieder herauszukommen und zu sagen: "Nein, ich bleibe 10 Atemzüge lang drin und werde leiden."

Das ist ein guter Ansatzpunkt.

4. Schaffe Ersatzgewohnheiten

Schaffe gute Ersatzgewohnheiten, um Dir selbst gutes Dopamin zu geben.

Das ist extrem wichtig. In diesem Beitrag beschäftige ich mich ausführlich damit, warum Dopamin so eine zentrale Rolle beim Bekämpfen Deiner Pornosucht spielt.

Wenn Du Pornos aus Deinem Leben streichst, dann geschehen mehrere Dinge.

Zunächst einmal hast Du etwas mehr Zeit zur Verfügung, je nachdem, wie viel Pornos Du vorher geschaut hast und in welchen Zeitintervallen.

Es kann durchaus sein, dass Du auf einmal eine ganze Menge Zeit zur Verfügung hast.

In dieser Zeit wirst Du Dich wahrscheinlich gelangweilt und ruhelos fühlen und Langeweile ist mit Sicherheit einer Deiner "Porno-Auslöser". Außerdem wirst Du Dich anfangs ziemlich schlecht fühlen, weil Dein Körper und Dein Gehirn daran gewöhnt sind, diese Dopaminschübe von Pornos zu bekommen. Das jetzt nicht mehr der Fall ist.

Und der süchtige Teil Deines Gehirns sagt: "Alter, wir brauchen das. Wir brauchen dieses Dopamin."

Du wirst deshalb vermutlich Entzugserscheinungen verspüren. Und wenn Du nichts tust, um Deine Porno-Sucht zu ersetzen, wird das zur Qual.

Pornos sind so etwas wie die Junkfood-Version von menschlicher Beziehung, Liebe und Sex. Es ist die supergiftige, ungesunde Version dieser Dinge, nach denen man sich von Natur aus sehnt.

Wenn Du die Junk-Dopamin-Gewohnheit des Pornos aus Deinem Leben streichst und durch eine andere Junk-Dopamin-Gewohnheit ersetzt, wie zum Beispiel mehrere Stunden am Tag durch TikTok zu scrollen, könnte das helfen, den Entzug zu bewältigen.

Aber Du steigst damit nur wieder in eine andere Dopamin-Achterbahn ein, die viele der gleichen Probleme verursacht.

Wenn Du also Deine schlechte Angewohnheit, Pornos anzuschauen, durch eine andere schlechte Angewohnheit ersetzt, nämlich die, nach etwas anderem süchtig zu sein, vergeudest Du die Chance auf ein besseres und gesünderes Leben.

Die gute Nachricht ist: Es gibt auch einen guten Weg, Dopamin zu bekommen.

Es gibt eine gute Version von Dopamin, nämlich immer dann, wenn Du Dich anstrengst, um eine Belohnung zu bekommen. Man strengt sich an, um einen Sieg zu erringen, um ein Gefühl des Erfolgs und der Erfüllung zu bekommen.

Das ist gutes Dopamin, nicht nur, weil es für die Gehirnchemie gesünder ist, sondern auch, weil man sich so verbessert. So verbesserst Du Dich selbst und Dein Leben.

Was sind also solche guten Dopamin-Gewohnheiten?

4.1. Körperliche Aktivität

Als Erstes empfehle ich Dir körperliche Aktivitäten.

Mach eine Kampfsportart, lerne tanzen, besuche ein Fitnessstudio oder was auch immer.

Außerdem ist alles, was im Freien stattfindet, großartig.

  • Wandern
  • Radfahren
  • Klettern
  • Schwimmen

All diese Dinge sind ein großartiges Beispiel für einen guten Dopaminausstoß, weil sie sich lohnend anfühlen.

Es fühlt sich auf die beste Art und Weise belohnend an, auch wenn Du anfangs wahrscheinlich etwas Widerstand spürst.

Vielleicht denkst Du Dir: "Oh mein Gott, das Wetter ist heute nicht schön, also will ich nicht laufen gehen."

Aber dann tust Du es trotzdem, Du strengst Dich an und Du merkst, dass es Dir gut tut. Es werden alle möglichen guten Hormone ausgeschüttet. Das ist gut für Deine Gesundheit.

Mit der Zeit wird es auch zur Gewohnheit, aber zu einer sehr gesunden Gewohnheit, bei der Dein Gehirn sagt: "Hey, das letzte Mal, als wir trainiert haben, war es sehr lohnend. Lass es uns wieder tun."

Und wenn Du etwas Neues lernst, dann gewinnst Du auch neue Fähigkeiten.

Wenn Du zum Beispiel einen Kampfsportkurs besuchst, dann lernst Du neue Techniken kennen und erlebst, dass Du darin immer besser wirst. Und das gibt Dir wiederum das Gefühl, zu gewinnen und etwas zu erreichen. Es gibt Dir Befriedigung.

Außerdem hat es auch einen sozialen Aspekt. Es tut Dir in vielerlei Hinsicht gut. Es kann auch süchtig machen, in dem Sinne, dass Du mehr und mehr davon willst, weil Du Dich so gut dabei fühlst.

Es gibt keinen Nachteil.

Je mehr Du es tust, desto gesünder wirst Du, desto besser wirst Du und desto besser wird Dein Leben.

4.2. Eigne Dir neue Fähigkeiten an

Nimm zum Beispiel an einem Koch- oder Töpferkurs teil, lerne Bogenschießen oder trete einem Buchclub bei. Was auch immer Dich interessiert.

Alles, was mit dem Erlernen einer neuen Fertigkeit und dem Kennenlernen neuer Dinge zu tun hat, ist ein gutes Beispiel für eine positive Dopamin-Ersatzgewohnheit, vor allem, wenn Du dabei auch mit anderen Menschen in Kontakt kommst.

Außerdem sehnen wir uns alle doch irgendwie nach herausfordernden Dingen. Auch wenn wir uns oft zu faul fühlen.

Wir wollen es nicht tun, aber wenn wir es einmal getan haben, merken wir, dass das eigentlich eines der Dinge ist, zu denen das Dopaminsystem einen bewegen will, nämlich uns selbst herauszufordern und herausfordernde Dinge zu tun.

Wenn Du Deine Pornosucht loswerden möchtest, dann wäre jetzt also ein guter Zeitpunkt, um diese Prüfung zu machen, die Du schon immer machen wolltest, einen Nebenjob zu starten oder einfach ein neues Projekt in Angriff zu nehmen.

Diese Dinge sind in vielerlei Hinsicht gut für Dich und sie sind der beste Weg, die freie Zeit zu nutzen, die Du hast, wenn Du keine Pornos schaust.

Und in der Tat nehmen diese Dinge etwas mehr von Deiner Zeit in Anspruch, die Du derzeit mit sozialen Medien und ähnlichem vergeudest.

Das ist der Schlüssel zu einem nachhaltigen Ausstieg aus dem Pornokonsum, denn Du entfernst nicht nur diese eine giftige Sache aus Deinem Leben.

Du baust Dir ein Leben auf, das so befriedigend ist und Dich so beschäftigt, dass der Gedanke, Dich hinzusetzen und zu ein paar Pixel auf dem Bildschirm zu masturbieren, ab einem bestimmten Punkt absurd wird.

Speziell für die Pornosucht empfehle ich außerdem, dass Du dafür sorgst, dass Du etwas tust, um Kontakte zu knüpfen. Tu etwas, das Dich in Kontakt mit anderen Menschen bringt, insbesondere mit Frauen, vorausgesetzt, Du bist heterosexuell.

Als heterosexueller Mann sehnst Du Dich vermutlich nach weiblichen Kontakten und weiblicher Energie.

Und die meisten Männer hungern generell nach Verbindung, Wärme und Einfühlungsvermögen. Wir bekommen nicht viel davon, wenn wir es nicht bewusst suchen.

Und natürlich ist eines der Dinge, die uns in erster Linie zu Pornos treiben, dass wir einen Sexualtrieb haben. Wir wollen mit Frauen Sex haben. Wir haben den Wunsch, mit Frauen zusammen zu sein.

Viele Männer haben keine weiblichen Freunde, wissen nicht, wie man eine Verabredung bekommt, sind ist frustriert, weil sie den ganzen Tag auf Tinder "herum wischen" und keine Treffer bekommen.

Aber noch einmal: Wenn Du nur Pornos aus Deinem Leben entfernst, die Dir in diesem Fall helfen, mit dieser Frustration fertig zu werden, aber nichts an dem sozialen Aspekt Deines Lebens änderst, dann ist die Lösung unvollständig und könnte Dich irgendwann wieder zu Pornos treiben.

Wir könnten jetzt natürlich ein ganzes Kaninchenloch darüber aufreißen, wie man das macht. Aber hier ist meine ganz einfache Empfehlung.

Tu etwas. Mach eine dieser positiven, guten Dopaminersatz-Gewohnheiten, die Dich in Kontakt mit Frauen bringen.

Die Mehrheit der Männern ist in der Nähe von Frauen ziemlich unbeholfen, weil sie immer sagen: "Ich werde einer Frau nur dann Aufmerksamkeit schenken und mit ihr reden, wenn ich mich zu ihr hingezogen fühle. Und das bedeutet, wenn ich mit ihr spreche, dann muss ich cool sein. Ich muss aalglatt sein. Ich muss etwas Lustiges sagen. Ich muss sie für mich gewinnen. Und wenn sie mich nicht will, wenn es nicht klappt, dann habe ich versagt. Oh, das ist so peinlich. Ich fühle mich schrecklich."

Und weißt Du was?

Genau solche Situationen sind es vermutlich, die Dich "triggern". Du willst Dir stattdessen einen Porno ansehen. Aber das musst Du nicht.

Geh in einen Tanzkurs. Geh irgendwohin, wo es Frauen gibt und mach sie Dir zu Freunden.

Nimm den Druck ein bisschen raus, vor allem, wenn Du ein sozial unbeholfener Typ bist und im "Dating-Leben" bislang nicht so erfolgreich warst.

Lerne Frauen als Menschen kennen. Interessiere Dich für sie als Menschen, nicht nur als potenzielle Sexualpartnerin.

Und je wohler Du Dich mit Frauen im Allgemeinen fühlst und je weniger Du darüber nachdenkst, dass Du X, Y und Z tun musst, um mit diesen Frauen auszugehen, desto mehr wirst Du merken, dass schon der freundliche Umgang mit Frauen, selbst mit Frauen, an denen Du sexuell nicht interessiert bist, Dir etwas von dem geben kann, wonach Du Dich sehnst.

Du sehnst Dich nach weiblicher Energie und menschlicher Nähe. Und Du musst nicht mit einer Frau zusammen sein, um etwas davon zu bekommen.

In unserer Kultur neigen wir dazu, die männlich-weibliche Dynamik in eine Schublade zu stecken, in der es nur um den einen Partner geht, mit dem man zusammen ist.

Aber in Wirklichkeit gibt es die Männer-Frauen-Dynamik die ganze Zeit und es kann wirklich nährend sein, einfach mit anderen Menschen zu interagieren, auch wenn es nicht in einem romantischen Kontext ist.

Das Zweite, was man merkt, ist, dass man mit der Zeit, je wohler man sich mit Frauen fühlt, weniger gestresst ist und es leichter wird, einen Flirt zu haben und das kann dann zu Romantik, Verabredungen und Sex führen.

So, das war's.

Das ist mein Crash-Kurs, wie Du mit Pornos aufhören kannst und Dir selbst die besten Erfolgschancen gibst, ohne in der ständigen Versagens- und Rückfallschleife zu stecken.

Vielleicht denkst Du Dir jetzt: "Wow, das klingt nach einer Menge Arbeit."

Und ja, natürlich ist es eine Menge Arbeit.

Aber was hast Du Dir denn erwartet? 🙂

Das Wegkommen von Pornos wird, wenn Du es richtig machst, Dein Leben völlig verändern. Wir sprechen hier von einer vollständigen Veränderung Deiner Persönlichkeit und Deiner Lebensumstände. Schon nach wenigen Monaten kannst Du Dein Leben völlig verändern und Dein früheres Ich fast nicht mehr wieder erkennen.

Hast Du ernsthaft geglaubt, das würde ohne jede Anstrengung geschehen?

Alles, was man im Leben erreichen möchte, erfordert Anstrengung.

Wenn Du die Pornoentwöhnung nach dieser Anleitung angehst, wird es unangenehm sein. Du wirst leiden, Du wirst Entzugserscheinungen haben. Aber Du hast auch die echte Chance, Dein Leben richtig umzugestalten. Und dafür sind alle diese vier Schritt nötig. Versuche es.

Und lass mich gerne wissen, wenn Du bei einem dieser Schritte nicht weiterkommst oder wenn Du weitere Informationen zu einem dieser Schritte benötigst.

Viel Erfolg! 🙂

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