Wenn ich den Leuten sage, dass sie mit Pornos aufhören, sich aber keine Gedanken über Masturbation machen sollten, dann errege ich regelmäßig die Gemüter.

Schau, es gibt im Prinzip zwei Informationsquellen für diese "Anti-Porno-Sachen" im Internet:

  1. Die "NoFap"-Anhänger. Das sind Leute, die ganz bewusst auf Pornos und Masturbation verzichten wollen.
  2. Religion. Viele Leute im Internet, die über das Wegkommen von Pornos sprechen, sind auch sehr religiös. Es gibt diese religiös-moralische Komponente, die besagt, dass man nicht masturbieren oder dass man keinen Sex vor der Ehe haben sollte.

Mein Ziel mit 0PViews ist es, Dein Gehirn vom Pornokonsum zu heilen.

Und dazu gehört auch, nicht nur über Pornos, sondern auch über Masturbation zu sprechen, da beides in der Regel einhergeht.

Es gibt einfach zu viele Leute im Netz, die das Perfekte zum Feind des Guten machen.

Meistens sind es Leute, die zum Beispiel über die Vorteile der "Spermaspeicherung" debattieren und dann einen Nervenzusammenbruch bekommen, weil sie einen feuchten Traum hatten.

Die meisten Leute, die diese Diskussion führen, sind noch bei Weitem nicht von ihrer Pornosucht geheilt. Sie befinden sich immer noch in einem Kreislauf, in dem sie ständig versuchen, einem Rückfall zu entkommen. Sie kämpfen jeden Tag darum, dem Verlangen nach Pornos widerstehen zu können.

Das ist ein bisschen so, wie wenn man über ein Detail der optimalen Fitness diskutiert, zum Beispiel über die Einnahme von Kreatin.

Ist es besser, sechs Gramm einmal am Tag zu nehmen oder ist es besser, zwei Gramm morgens, zwei Gramm mittags und zwei Gramm abends zu nehmen?

Hör mal...

  • Du stemmst ja nicht einmal regelmäßig Gewichte.
  • Du gehst nicht einmal ins Fitnessstudio.
  • Du hältst Dich nicht einmal an ein strukturiertes Trainingsprogramm.

Es spielt keine Rolle, wie Du Dein Kreatin einnimmst. Diese Diskussion ist reine Zeitverschwendung, solange Du Dich nicht auf einem wirklich hohen Niveau befindest.

Du musst Dir zuerst die Grundlagen aneignen.

Wenn Du regelmäßig trainierst, wenn Du lange genug trainiert hast, wenn Du anfängst, auf "Elite-Niveau" zu trainieren, dann macht Dein Kreatin-Timing vielleicht einen Unterschied. Aber bevor Du so weit bist, ist es sinnlos, überhaupt darüber zu reden.

So sehe ich das in vielen Bereichen.

Es gibt große Debatten über die Schäden der Selbstbefriedigung oder darüber, dass man seinen Samen aufbewahren sollte, aber: "Alter! Du hast noch nicht einmal länger als eine Woche mit Pornos aufgehört, also spielt diese Frage keine Rolle."

Wenn Du noch nicht wirklich frei von Pornos bist, dann sind all diese Details nicht wichtig.

Das ist der erste Punkt, den ich Dir zu bedenken geben möchte, ist: Berücksichtige die Perspektive, wenn Du siehst, wie die Leute über dieses Thema diskutieren.

Letztendlich bin ich nicht hier, um Dir zu sagen, dass Du masturbieren sollst oder dass Du nicht masturbieren sollst. Das ist Deine freie Entscheidung!

Was ich tun möchte, ist, Dir nützliches Wissen zu vermitteln.

Ich werde im Detail auf den Unterschied zwischen den Schäden von Pornos und den potenziellen Schäden von Masturbation eingehen, warum ich empfehle, diese beiden Dinge zu trennen und wie genau Du dieses Wissen nutzen kannst, um pornofrei zu werden und Dein Gehirn davon zu heilen.

Vergiss nie: Wissen ist Macht.

Du kannst diese Informationen nehmen und dann entscheiden, was Du damit tun möchtest.

Ist Masturbation genauso schädlich wie Pornos schauen?

Meine Grundthese ist, dass Pornos sehr schädlich sind und Masturbation entweder gar nicht schädlich ist oder wenn, dann viel weniger.

Warum bin ich zu diesem Schluss gekommen?

Denk an die Unterschiede zwischen der Zeit vor und nach Pornofilmen.

Ja, es gab eine Welt, in der es noch keine Pornos gab, insbesondere keine Pornos in jedermanns Tasche. Erst seitdem es High-Speed Internet und Smartphones haben wir Sofortzugriff auf Pornos.

Aber auch davor gab es schon Pornos. Es gab Videokassetten und Zeitschriften, aber im Vergleich zu heute war das alles viel unzugänglicher.

Was ist mir der Zeit bevor es Pornofilme gab?

Vor 50, 100 oder 1.000 Jahren.

Selbstbefriedigung gibt es schon so lange wir Hände haben. 🙂

Es gab also immer schon Leute, die ein Problem mit Selbstbefriedigung hatten, Leute, die exzessiv masturbierten und dadurch vielleicht Probleme bekamen und Leute, die in irgendeiner Form sexsüchtig waren.

Das gab es schon immer, aber es war viel, viel seltener als heute.

Es gibt viele Probleme, die wir heute bei Pornokonsumenten sehen, die erst in den letzten Jahren aufgetreten sind, vor allem mit dem "Porno in der Hosentasche". 

Pornos auf dem Smartphone

Hier sehen wir diese verrückten negativen Folgen.

Eines der deutlichsten Anzeichen ist der enorme Anstieg der erektilen Dysfunktion.

Teils junge Männer habe schwere Erektionsprobleme. Sie können beim Sex mit einer echten Person keinen Ständer bekommen oder ihn nicht lange genug halten.

Warum ist das so?

Nun, weil sie jahrelang darauf trainiert haben, erregt zu werden, wenn sie andere Menschen beim Sex auf einem Bildschirm beobachten.

Wenn sie dann versuchen, mit einer echten Person im wirklichen Leben Sex zu haben, klappt es nicht.

Das ist eindeutig ein schlechtes Zeichen und das gab es früher in der Form nicht. Die Männer, die viel masturbierten, hatten in der Regel kein Problem damit, Sex mit einer echten Frau zu haben.

Und dann haben wir auch noch jede Menge Probleme mit der psychischen Gesundheit, wir haben soziale Isolation und wir haben generell weniger Sex als je zuvor.

Und all diese Dinge sind erst eingetreten, seit praktisch jedermann Zugang zu kostenlosen Pornos hat. Das ist also die sehr einfache Grundlage für meine These, dass das Problem nicht die Selbstbefriedigung ist.

Das Problem ist der "Hochgeschwindigkeitsporno" in jedermanns Hosentasche.

Aber warum sind Pornos überhaupt schädlich?

Zuckerglasierter Donat als Dopaminanschieber

Porno ist im Grunde das Problem der zuckerglasierten, frittierten Donuts.

Ein zuckerglasierter, frittierter Donut ist also ein hyperstimulierendes Lebensmittel. Er ist fetter und süßer und in gewisser Weise befriedigender als jedes natürliche Lebensmittel.

Er nimmt den Teil des Gehirns in Beschlag, der auf Überleben eingestellt ist, weil er ein so starkes Signal von Süße, Fettigkeit und Kalorien sendet.

Ein Teil von uns ist darauf programmiert, so viel wie möglich davon zu bekommen, denn in der natürlichen Welt, vor der Industrialisierung der Lebensmittel, wäre es selten gewesen, eine solche Nahrungsquelle zu finden.

Ein automatisiert ablaufendes Programm in unserem Gehirn sagt uns: "Hey, wenn Du etwas so Süßes wie das hier bekommst, dann iss so viel wie möglich davon, denn es könnte Monate dauern, bis Du es wieder bekommst."

Wir haben also diese künstlich hergestellten Lebensmittel, die hyperstimulierend sind und diesen Teil unseres Gehirns kapern.

Das ist der Grund, warum zuckerhaltige Lebensmittel und Junkfood sehr süchtig machen und die Menschen dazu neigen, zu viel davon zu essen. Die Menschen neigen dazu, dabei die Kontrolle zu verlieren.

Das gleiche gilt für Pornos in Bezug auf Sex.

Auch hier gilt: In der natürlichen Welt, so wie wir uns entwickelt haben, war der Zugang zu Sex relativ rar.

Und ein Teil von uns, der auf Überleben und Fortpflanzung ausgerichtet ist, sagt, vor allem wenn man ein Mann ist: "Hey, wenn Du die Chance auf Sex hast, dann nutze sie."

Bei Frauen ist das ein bisschen anders, weil sie mit den Konsequenzen leben müssen, wenn sie Sex haben und schwanger werden.

Aber für Männer heißt es: "Hey, wann immer Du kannst, tu es."

Und vergiss nicht, ich spreche von den unterbewussten, tierischen Teilen Deines Gehirns. Ich sage nicht, dass jeder Mann bewusst die ganze Zeit versucht, alles zu vögeln, was sich bewegt. 😉

Aber es gibt einen Teil unserer Biologie, der im Wesentlichen so verdrahtet ist.

Und Pornos sind eine Hyperstimulation.

  • Sie sind wie ein Donut mit Zuckerglasur.
  • Sie sind wie ein künstlich hergestelltes Produkt, das diesen Teil Deines Gehirns austrickst, ihm einen höheren Reiz gibt, als es eigentlich vorgesehen war und Dich dazu bringt, mehr und mehr und mehr zu wollen.

Okay, aber das erklärt noch nicht den Schaden, oder?

Das Beispiel mit dem zuckerglasierten Donut zeigt natürlich, dass es gesundheitliche Folgen hat, wenn man ständig davon isst.

Aber was ist mit Pornos?

Ich meine, es ist ja nicht so, dass man an Gewicht zunimmt oder einen Herzinfarkt bekommt, weil man zu viele Pornos guckt.

Woher kommt also der Schaden?

Nun, der Schaden entsteht im Grunde durch die Reaktion des Körpers auf diese Überstimulation. Es kommt zu einem Dopaminschub, wenn man diese hyperstimulierende Belohnung erhält, die man durch das Ansehen von Pornos bekommt.

Der Körper versucht, dies zu kompensieren und ein Gleichgewicht zu finden. Und weil der Reiz so stark und so schnell ist, überkompensiert der Körper. Und das, was Du dann erlebst, nennen wir einen Absturz unter den Ausgangswert.

Dein Ausgangswert ist Dein normaler Dopaminspiegel. Dies ist Dein normales Maß an Motivation, Zufriedenheit und Glück.

Und dann gibt es hin und wieder etwas, das Deinen Dopaminspiegel in die Höhe treibt. Und normalerweise geschieht das relativ langsam.

Im Grunde genommen bist Du motiviert, etwas zu tun, tust es, beendest es, bist zufrieden und fühlst Dich gut. Dann erreicht die Dopaminausschüttung ihren Höhepunkt und flacht langsam wieder ab.

So ist der Vorgang zum Beispiel beim Sport oder bei echtem Sex. Es ist mit einem Aufbau, einer Zeitspanne und einer Anstrengung verbunden.

Aber bei Pornos muss man sich nicht anstrengen, um dieses Dopamin zu bekommen. Man holt einfach sein Handy heraus, ruft die Pornoseite auf und schon ist die hyperstimulierende Belohnung da.

Der Absturz unter den normalen Dopamin-Ausgangswert ist der Grund dafür, dass man sich nach dem Pornokonsum meist schlechter fühlt als vorher.

Man wollte diesen Porno wirklich sehen und dann hat man diese Lustspitze, diese Stimulationsspitze, aber danach fühlt man sich schlecht.

Und das Problem ist, dass man, wenn man sich schlecht fühlt, mehr von dem will, was einem ein gutes Gefühl gegeben hat, auch wenn es nur für kurze Zeit war. Also sucht man nach mehr von diesem Reiz, nach noch mehr Pornos und nach noch mehr ungewöhnlicherem Zeugs.

Das führt dazu, dass man mit der Zeit immer mehr an Stimulanzien braucht, um ein ähnliches Maß an Vergnügen wie zuvor zu erleben. Und das führt zu einer Eskalation.

Das ist der Grund, warum man sich immer mehr extreme Sachen anschaut und warum Pornokonsumenten im Grunde fast immer eine Eskalation erleben:

  • Sie geben sich immer mehr extremem Fetisch hin.
  • Die "Porno-Sitzungen" werden immer länger.
  • Sie fangen an, Sex-Spielzeuge zu benutzen.

Die Art und Weise, wie man Pornos benutzt, was man sich anschaut und wie man es macht, wird mit der Zeit immer stärker, weil man immer stärkere Impulse braucht, um das gleiche Maß an Vergnügen zu erleben.

Das Endergebnis ist, dass Du Dich mit der Zeit immer unglücklicher fühlst.

Durch diese Überstimulation des Dopaminsystems gehst Du also ständig von einem allgemein guten Gefühl zu einem allgemein sehr schlechten Gefühl über.

Und das ist ein Teufelskreis, denn wenn Du Dich schlecht fühlst, willst Du immer mehr Pornos, um Dich (kurzzeitig) wieder gut fühlen zu können. Das ist also die grundlegende "Gehirnchemie", die Pornos so schädlich macht.

Aber gilt das auch für die Selbstbefriedigung?

Die Antwort lautet: Nun, was die Selbstbefriedigung sicherlich mit dem Ansehen von Pornos gemeinsam hat, ist, dass sie eine schnelle Belohnung ist.

Man muss sich nicht besonders anstrengen, oder?

Man muss sich die Belohnung nicht wirklich verdienen. Man kann im Grunde genommen die Hosen runterlassen und bekommt ziemlich schnell eine Belohnung.

Mann lässt Hose herunter um zu masturbieren

Es ist also auch eine Abkürzung und vielleicht auch ein bisschen eine Überstimulation.

Aber es ist eine viel geringere Dosis der Stimulation, weil man eben einen großen Teil der Stimulation weggenommen hat.

Überleg mal, wie stark die Stimulation ist, wenn Du Dir schnell einen professionell geschnittenen Fetischporno ansiehst.

Das ist, als würde man die Stimulation in die Augäpfel schießen.

Eine andere Art der Überstimulation besteht darin, dass Du Dir innerhalb weniger Minuten Dutzende von verschiedenen Frauen anschauen kannst.

Diese Stimulation wird bei der Selbstbefriedigung aufgehoben.

Klar, etwas Mühe muss man sich geben, denn wenn man beim Masturbieren fantasiert, dann ist wenigstens ein kreativer Prozess im Spiel.

Man muss sich etwas ausdenken, oder?

Aber Deine Fantasie wird niemals so anregend sein wie visuelle und auditive Pornos.

Im Hinblick auf Dein Dopaminsystem und die Gesundheit Deines Gehirns ist Masturbation vielleicht nicht das Beste, was Du für Dich tun kannst.

Deshalb sage ich, dass Masturbation vielleicht in ähnlicher Weise schädlich ist wie Pornos, aber im Vergleich zu Pornos ist sie sicher 10 Mal weniger schädlich.

Das wird auch deutlich, wenn wir die Masturbation vor Pornos mit der Masturbation nach Pornos vergleichen.

Bevor es Pornos gab, gab es schon Leute, die zu viel masturbiert haben, die ein bisschen süchtig danach waren. Aber es war eben nicht so, dass Männer 30 Minuten, eine Stunde oder mehrere Stunden am Tag damit verbrachten, sich einen Porno anzusehen und dazu zu masturbieren.

Das gab es vor dem Aufkommen erster Pornofilme nicht.

Zwar kann man es auch ohne Pornos mit der Selbstbefriedigung übertreiben und zwar in einem Ausmaß, das nicht gesund ist, aber das passiert viel seltener.

Früher war es sogar so, dass Süchtige auch auf einen externen Anreiz angewiesen waren.

Sie gingen also in Stripclubs oder suchten Prostituierte auf, wo sie ebenfalls diese vorgetäuschte externe Stimulation hatten.

Ich nenne es vorgetäuscht, weil die Stripperin so tut, als ob sie Dich mag und die Prostituierte so tut, als ob sie Sex mit Dir haben will, aber das stimmt nicht.

Eine Sache, die ich an dieser Stelle auch noch erwähnen möchte, ist die Frage der Gesundheit, denn auch das ist etwas, das manchmal diskutiert wird.

Ist Selbstbefriedigung gesund oder ungesund?

Eine häufige Frage lautet: Ist Masturbation gesund für die Prostata?

Oder anders gefragt: Wenn man nicht mindestens einmal pro Woche oder alle zwei Wochen ejakuliert, ist das nicht schlecht für die Gesundheit der Prostata?

Im Grunde genommen muss man die Rohre ja ab und zu reinigen oder nicht? 🙂

Nun, ich bin kein Mediziner, aber ich habe einige Studien dazu gefunden, die sich damit befassten, ob es einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Masturbation und Prostatakrebs gibt und die Ergebnisse sind nicht schlüssig.

Einige Studien sagen: "Ja, es gibt einen positiven Nutzen. Andere sagen nein."

Meiner Auffassung nach sind sich in dieser Frage also auch die Experten nicht sicher.

Ich denke, einer der verwirrenden Faktoren hier ist, dass es einen natürlichen Prozess gibt, auch wenn man nicht masturbiert.

Wir alle hatte schon einmal einen feuchten Traum, oder?

Im Grunde ejakulierst Du hierbei im Schlaf und das scheint die natürliche Art des Körpers zu sein, den notwendigen "Hausputz" zu machen.

Das ist vielleicht der Grund, warum es keinen großen Unterschied gibt oder warum es so schwer ist, in Studien einen Unterschied oder einen gesundheitlichen Nutzen zu finden.

Aber soweit ich das beurteilen kann, gibt es zumindest aus wissenschaftlicher Sicht keine Anhaltspunkte dafür, dass Masturbation ungesund ist oder dass häufiges Ejakulieren schlecht für die Gesundheit ist.

Leider gibt es aber eine Wahrheit, über die wir noch sprechen müssen: "Pornogucker" neigen dazu, schlechte Angewohnheiten von ihrem Pornokonsum auf die Selbstbefriedigung zu übertragen, selbst wenn sie mit Pornos aufhören.

Hier ein Vergleich...

Nehmen wir einen durchschnittlichen Mann, der alleinstehend ist und derzeit keine Partnerin hat, mit der er Sex haben kann. Vielleicht wird er 2x oder 3x in der Woche geil und masturbiert jeweils für 10 Minuten, ohne sich Pornos anzuschauen.

Hier sehe ich kein Problem. Dieser Mann braucht nicht dringend Hilfe oder eine Änderung seines Lebensstils. Warum auch?

Aber wenn wir auf der anderen Seite jemanden nehmen, der jahrelang pornosüchtig war und dann mit Pornos aufhört, aber weiter masturbiert, dann wird er vermutlich schlechte Masturbationsgewohnheiten haben.

Er masturbiert wahrscheinlich zu oft, weil die meisten Pornosüchtigen täglich masturbieren oder sogar mehrmals täglich.

Aber was noch wichtiger ist: Er hat sein Gehirn durch den Eskalationseffekt, über den wir vorhin gesprochen haben, auf Desensibilisierung trainiert. Er hat sein Gehirn über die Jahre so trainiert, dass es erst bei immer extremeren Dingen "abhebt".

Er muss sich immer extremere Dinge vorstellen, damit er überhaupt eine Erektion bekommt und in den Genuss kommt.

Wenn er ohne Pornos masturbiert, muss er sich die Pornos in seinem Kopf machen, die er nicht mehr auf dem Bildschirm sieht und sich dabei vermutlich immer extremere Hardcore-Fetischsachen vorstellst. Sonst kommt er nicht in Fahrt.

Wenn das der Fall ist, dann ist auch die Selbstbefriedigung ziemlich ungesund, weil er an Pornos festhält. Im Grunde genommen hat er sein Gehirn geschädigt und sich durch den Konsum von Pornos gegenüber normalen erotischen Dingen desensibilisiert.

Indem er nun ständig fantasiert und masturbiert, hält er an diesen schlechten Gewohnheiten fest. Und solange er das nicht ändert, ist er von der Pornosucht nicht vollständig geheilt.

Aber unterm Strich ist das immer noch besser, als ständig Pornos zu schauen.

Wenn es also jemand schafft, mit Pornos aufzuhören und dann immer noch ziemlich viel masturbiert und über Pornos fantasiert, dann ist das immer noch besser, als jeden Tag Pornos zu schauen.

Einen letzten Punkt möchte ich noch erwähnen.

Pornosüchtige, vor allem Leute, die schon in jungen Jahren angefangen haben, Pornos zu schauen, können nicht zwischen Porno, Masturbation und Sex unterscheiden.

Denn viele dieser Leute haben Porno und Masturbation mehr oder weniger gleichzeitig entdeckt. Sie haben immer schon nur zu Pornos masturbiert und hatte noch nie oder schon lange keinen echten Sex mehr.

In deren Köpfe haben sich diese Dinge vermischt.

Ein Teil ihres Gehirns denkt, dass sie Sex haben, wenn sie zu einem Porno masturbieren. Und vielleicht ist es den Leuten noch nie in den Sinn gekommen, dass sie auch ohne Pornos masturbieren könnten, weil sie diese Dinge immer zusammen gemacht haben.

Das ist eine der schädlichen Auswirkungen. Sie verschmelzen Porno, Masturbation und Sex in Ihrem Kopf.

Und das bedeutet auch, dass sich viele von ihnen schämen und sich schuldig fühlen, wenn sie zu Pornos masturbieren und dass sie diese Scham- und Schuldgefühle auf alle sexuellen Aktivitäten übertragen.

Das ist nicht besonders gesund und trägt nicht gerade zu einem glücklichen Leben bei.

Das ist ein weiterer Grund, warum Pornos schädlich sind und es ist wirklich wertvoll, diese Dinge in Deinem Kopf zu lösen und zu lernen, dass Du auch ohne Pornos sexuelle Lust erleben kannst.

Nun gut, damit komme ich zum praktischen Teil.

Du weißt jetzt, wie ich über Pornos und Selbstbefriedigung denke und warum ich sie getrennt voneinander sehe.

Hier ist, was ich Dir empfehle zu tun, wenn Du Dich beim Lesen dieser Zeilen wiedererkannt hast.

  1. Hör mit den Pornos auf, denn sie sind die Ursache des Problems. Sie sind das wirklich Schädliche. Setze Dir ein Ziel und sag zum Beispiel: "Ich möchte die nächsten 90 Tage völlig pornofrei sein." Und während dieser Zeit solltest Du so viel masturbieren, wie Du musst, um pornofrei zu bleiben. Und nach 90 Tagen kannst Du beurteilen, was Du mit Deinen Masturbationsgewohnheit anfangen willst.
  2. Zähle Deine pornofreien Tage getrennt von Deinen masturbationsfreien Tagen. Wenn Du mit beiden Dingen aufhören möchtest, dann beurteile diese beiden Dinge getrennt voneinander. Wie viele Tage warst Du pornofrei und wie viele Tage warst Du masturbationsfrei? Wenn Du einen Rückfall erleidest, dann bei der Selbstbefriedigung, aber nicht bei den Pornos.

Das ist ein wichtiger Ratschlag, denn hierbei schießen sich viele Leute in den Fuß.

Sie hören mit Pornos und Masturbation gleichzeitig auf. Und dann, normalerweise nach vier oder fünf Tagen, halten sie es nicht mehr aus, werden rückfällig und fangen wieder an bei Pornos zu masturbieren, weil sie ja sowieso versagt haben und der Teufelskreis beginnt von vorne.

Das ist im Grunde wie bei jemandem, der eine Diät macht und versucht, Gewicht zu verlieren, aber er ist zu streng mit seiner Diät und hält nicht durch.

Und wenn man dann einen Tag hat, an dem man sein Kalorienziel nicht erreicht hat, denkt man sich: "Oh, ich habe es sowieso nicht geschafft, also kann ich genauso gut diese zwei Becher Eiscreme verschlingen."

Viele Leute werden feststellen, dass es viel einfacher ist, über einen längeren Zeitraum pornofrei zu sein, wenn sie hin und wieder einen Rückfall bei der Masturbation erleiden können oder sogar öfter, wenn das nötig ist, um mit dem Verlangen fertig zu werden.

Wenn Du 90 Tage pornofrei bist, dann kannst Du Deine Masturbationsgewohnheiten bewerten und Dich fragen: "Habe ich hier ein Problem?"

Und wenn Du immer noch viel masturbierst und in Deinem Kopf über Pornos fantasierst, dann ist jetzt vielleicht ein guter Zeitpunkt, um auch eine Weile ohne Masturbation auszukommen.

Aber es ist wichtig, dass Du erst einmal "bequem" pornofrei bist.

Du solltest Dir also erst einmal angewöhnen, keine Pornos zu schauen, bevor Du versuchst, nicht mehr zu masturbieren.

Auch hier gilt: Erlaube Dir keinen Rückfall in ein Porno-Gelage.

Meine Empfehlung ist, dass Du, sobald Du das Gefühl hast, dass Du pornofrei bist, 30 Tage masturbationsfrei bleibst, um zu sehen, wie sich das anfühlt und um zu sehen, ob es weitere Veränderungen gibt, vielleicht weitere neue Triebe.

Wenn Du kein Problem mit der Selbstbefriedigung hast, wenn Du nicht süchtig danach bist, dann sollte es kein Problem sein, 30 Tage auszukommen, ohne Hand anzulegen.

Aber die Sache ist auch die: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Du an den Punkt kommst, an dem Du 90 Tage pornofrei bist und sich sonst nichts verändert hat.

Du wirst vielleicht starke Triebschübe erleben und Deine Libido wird an einem Punkt sein, an dem Du es einfach nicht mehr aushalten kannst. Wahrscheinlich wirst Du aber auch irgendwann einen Tiefpunkt erleben, an dem Du für eine Weile das Interesse an allem Sexuellen verlierst.

Ein großer Teil dessen, was Du hier tust, ist eine Art "Selbsttherapie", bei der Du lernst, ein tieferes Bewusstsein zu erlangen und Dich Deinen inneren "Dämonen" zu stellen.

Und es geht darum, gute, positive Dopamin-Ersatzgewohnheiten in Dein Leben einzuführen und Dinge zu tun wie...

  • Sport.
  • Neue Fähigkeiten lernen.
  • Soziale Kontakte pflegen.

Wie stehst Du zum Thema "Selbstbefriedigung" oder zum Thema "Selbstbefriedigung mit Pornos"?

Teile Deine Gedanken gerne in den Kommentaren unten auf dieser Seite mit mir. Vielen Dank!

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